eigene Texte
Themenbezogenes Arbeiten
Ich fange an, Material zu sammeln, mache Notizen, auch zeichnerisch. Das Thema wächst durch das Tun. Ich arbeite nicht rational wissenschaftlich, sondern es entwickelt sich rein empirisch, aus der Intuition heraus. Neue Zusammenhänge entstehen und keiner kann voraussagen, wo das hinführt – ein spannender Prozess! Dabei ist es immer wichtig, auf viele verschiedene Techniken zurückgreifen zu können. Oft gehe ich mit den einzelnen Techniken sehr spielerisch um. Die Möglichkeiten des Mediums erschließen sich aus dem Experiment. Rein aus der Neugierde heraus entwickelt sich Farbe und Struktur auf dem Untergrund.
Blick nach innen
Eine starke Emotion kann auch Motor sein für ein Eingreifen in die Materie. Dieser Prozess setzt eine starke innere Wahrnehmung voraus. Eine problematische Beziehung, Konflikte mit Eltern, Freunden, Einsamkeit und warum nicht ein Glücksgefühl! werden zunächst vertieft und dann im Arbeitsprozess umgesetzt. Diese Art des Arbeitens setzt voraus, dass ich Gefühle zulassen kann, sie soar verstärke, denn nur eine innere Dichte kann zu starkem Ausdruck führen.
Blick nach Außen in der reinen Wahrnehmung
Diese Arbeit setzt einen äußeren Gegenstand des Betrachtens (Landschaft, Modell, Foto etc.) voraus. Habe ich z.B. einen Menschen vor mir, tauche ich zeichnend in den Wahrnehmungsprozess ein. Der Körper löst sich auf in Licht und Schatten, Linien und Flächen. Der Blick geht viel zum Modell und wenig aufs Blatt. Die Energie fließt direkt vom Auge in die Hand und streift kaum das Gehirn. In Arbeitspausen nehme ich Abstand und betrachte dann erst, was entstanden ist. Durch diese Art der Betrachtung und der Umsetzung schult man den unverstellten Blick.