Eigene Texte

Verschiedene Ansätze des Arbeitens praktiziere ich selbst:
Blick nach Außen in der reinen Wahrnehmung.

Ein wichtiger Bereich innerhalb meiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper. Der Körper interessiert mich in seiner Verletzlichkeit aber auch in seiner Schwere wie das vor allem bei Schwangeren zu erleben ist. Ich beobachte den Rhythmus des Lichts auf dem Körper und spüre der inneren Bewegung nach. Dabei arbeite ich sehr gerne mit einem Modell in meinem Atelier. Zum einen reizt mich die direkte Auseinandersetzung mit einem Gegenüber, zum anderen zwingt mich diese Situation zu äußerst konzentrierter Arbeit. Aus dieser Dichte entstehen Bilder, spontan und leidenschaftlich.

Bei meinen großformatigen Bildern entwickle ich aus abstrakten Flächen Menschenbilder. Tagelang spiele ich ganz frei mit Acrylfarbe. Ich lasse die Farbe tropfen, treibe sie mit dem Spachtel zusammen oder setze meditativ eine Lasur auf die andere. Die Verdichtung zum Motiv entsteht dann so wie ein Traum sich bildet: Eins wächst aus dem Anderen und ich gebe mich ganz diesem inneren Prozess hin. Dabei entstehen meist surreale Bilder in denen sich verschiedene Ebenen aus Vergangenheit und Gegenwart, Gesehenem und Erlebtem durchdringen.

im Jahr 2005

Und dann gibt es noch diese verrückte Leidenschaft, die ich erst 2005 entdeckt habe: Ich gehe mit meiner Staffelei und den Ölfarben auf Reisen und male „pleinair“. Dabei stehe ich fast immer an belebten Stellen, mitten im Gewühl und liefere mich diesem Sog ganz aus: Ohne Vorzeichnung, rein aus dem Material Ölfarbe heraus setze ich was ich sehe direkt vor Ort in Licht- und Farbe um. Da gibt es kaum Nacharbeit im Atelier. Alles ist Moment und Gegenwart. Dieses Einssein mit der Außenwelt hat schon Suchtcharakter und ich finde oft schwer im Herbst in mein Atelier zurück.

Durch die Pleinair Malerei wurde ich schon weltweit zu vielen Symposien eingeladen und hatte Begegnung und Austausch mit Malerkollegen vieler Nationalitäten. Dieser Austausch und das Arbeiten im Freien hat mein Leben verändert und hat sich auch auf meine Atelierarbeit ausgewirkt.